Nachhaltiges Banking für Schweizer Banken

Nachhaltigkeit ist das dominante Thema unserer Zeit, auch im Finanzsektor.

Banken können eine Schlüsselrolle bei der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit spielen. Und Nachhaltigkeit hat grosse Folgen für das Geschäftsmodell, etwa für Risikomanagement, Marktauftritt oder Finanzierung. Wie funktioniert nachhaltiges Banking in der Praxis?

1. Was ist nachhaltiges Banking?

Banken können Nachhaltigkeit als Chance für Positionierung, Kundenbindung und Umsatzwachstum nutzen. Was sind die Konsequenzen für Ihr Geschäftsmodell?

Nachhaltigkeit lohnt sich – gerade für Banken

Immer mehr Banken sehen dies aber nicht als eine Bedrohung, sondern vielmehr als grosse Chance. Denn nachhaltiges Banking eröffnet Finanzinstituten wichtige Potenziale: Sie können sich gesellschaftlich positiv positionieren, ihre Marke stärken, die Kundenbindung erhöhen – und zugleich auch entscheidendes zusätzliches Umsatzwachstum durch neue Produkte und Services generieren.

Dem Sektor kommt schliesslich bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele eine besonders wichtige Rolle zu, wie die Autor:innen einer umfangreichen Studie zum Thema argumentieren:

«Die Bankenbranche ist in einer Schlüsselposition bei der Transformation der Gesellschaft, speziell der Volkswirtschaft, hin zu mehr Nachhaltigkeit.»

Die Steuerung der Finanzströme hat eine direkte Hebelwirkung auf alle Wirtschaftsbereiche.

Entscheidende Folgen für das Geschäftsmodell

Sustainable Banking hat somit aber auch eine überragende Bedeutung für das Geschäftsmodell der Banken selbst – so äussert sich die Mehrheit der in der erwähnten Studie befragten Institute. 51 Prozent sind der Meinung, dass sich ihr «aktuelles Geschäftsmodell in der weiteren Entwicklung an den Ökobanken orientieren soll». In den einzelnen Bereichen des Geschäftsmodells sind es sogar jeweils 70% bis 80%. Tatsächlich sind die Konsequenzen erheblich – auf mehreren Ebenen:

Finanzierung

Durch die Kreditvergabe haben Banken Einfluss auf die Verwirklichung von nachhaltigen Projekten, Anschaffungen und Investitionen, sei es in der Wirtschaft oder bei Konsument:innen. Auch im Anlagebereich tragen sie massiv zur Finanzierung bei (z.B. nachhaltige ETFs).

Dasselbe gilt für das Emissionsgeschäft (Green Bonds usw.). Laut einer McKinsey-Studie könnte das Umsatzpotenzial nachhaltiger Finanzierungen bis 2030 über 100 Milliarden USD im Jahr betragen.

Risiken

Nachhaltigkeitsrisiken stellen das Risikomanagement der Banken vor neue Herausforderungen. Dazu gehören physische Risiken, transitorische Risiken und Greenwashing-Risiken. Sie betreffen vor allem Firmenkunden und damit auch die Bank selbst.

Dabei sind sowohl Risiken aus der Perspektive Outside-In (äussere Einwirkungen wie z.B. Naturkatastrophen, gewandelte Kundenpräferenzen) als auch Inside-Out-Risiken (Nachhaltigkeits-Auswirkungen des Unternehmenshandelns) zu berücksichtigen. Die deutsche BaFin hat Nachhaltigkeitsrisiken im Finanzsektor 2021 in einer Sachstandserhebung thematisiert.

Marktauftritt

Banken müssen nachhaltiger handeln, dies aber auch kommunizieren. Aussenwirkung, Stakeholder-Dialoge und Marketingstrategie sind entsprechend anzupassen. Laut «Sustainable Banking»-Studie messen 80% der Institute diesem Aspekt sehr starken oder eher starken Einfluss zu.

Geschäftsbetrieb: Wie sämtliche Unternehmen müssen auch Banken ihren Betrieb nachhaltiger gestalten, z. B. durch energieeffiziente Gebäude, IT-Technik und Fahrzeugflotten.

51% sind der Meinung, dass sich ihr «aktuelles Geschäftsmodell in der weiteren Entwicklung an den Ökobanken orientieren soll»

Nachhaltiges Wachstum: Die langfristigen Potenziale

In der letzten Zeit konnten Banken global im Kontext der Post-Corona-Situation und der deutlichen Zinssteigerungen der Notenbanken eine Aufhellung von Umsatzwachstum und Margen verzeichnen. Nach Einschätzung der schon zitierten McKinsey-Studie könnte sich dies jedoch durchaus als eher kurzfristiger Effekt herausstellen.

Nötig ist es deshalb, schon heute die Weichen auch für langfristiges Wachstum zu stellen, wofür dem Bereich Nachhaltigkeit aus Sicht von McKinsey besonders hohe Bedeutung zukommt. Die Unternehmensstrategien der Banken sollten dem Thema daher eine zentrale Rolle einräumen. Auch von der Politik kommt dabei Unterstützung. Wichtige Handlungsfelder laut einem aktuellen Bericht des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) sind Nachhaltigkeitsdaten und die Technologie von Green FinTechs, Greenwashing und Transparenz sowie Impact Investments und CO₂-Bepreisung.

2. Warum Banken jetzt handeln müssen

Ob Folgen des Klimawandels, Gesetzgebung oder entsprechende Kundenerwartungen in puncto nachhaltige Finanzen. Nachhaltiges Banking hat Priorität.

Der Handlungsdruck in Sachen Nachhaltigkeit könnte kaum höher sein: Wenn die globale Erwärmung durch den Treibhauseffekt nicht auf 1,5 Grad im Jahr 2100 gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden kann, drohen der Menschheit und dem ganzen Planeten verheerende Folgen.

Beim Klimagipfel COP27 2022 wurde dieses Ziel daher von der Weltgemeinschaft bekräftigt. Um dies zu erreichen, strebt der Bundesrat bis 2050 den Netto-Null-Status bei den Treibhausgas-Emissionen an.

Hoher regulatorischer Druck

Diese hohe Dringlichkeit besteht in vollem Umfang gerade für die Unternehmen der Finanzbranche – allein schon in regulatorischer Hinsicht. Entsprechende Gesetze und Regulationen sind international und national erlassen worden oder noch in Planung. So wird beispielsweise in der Schweiz ab 2024 grossen Unternehmen die Klimaberichterstattung nach TCFD abverlangt.

In der EU gelten Offenlegungspflichten nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die die bisherigen Vorgaben ersetzt (NFRD), und allgemein die Taxonomie-Verordnung. Besonders relevant für Banken ist u.a. die Berichterstattung über KPIs wie die Green Asset Ratio (GAR). Im Finanz-Kontext sind auch mögliche Offenlegungspflichten nach Basel Säule 3 zu berücksichtigen.

Der Klimawandel ist der wohl wichtigste, aber natürlich nicht der einzige Aspekt von Nachhaltigkeit. Die EU-Taxonomie nennt als weitere Dimensionen den Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung, Schutz der Biodiversität und der Ökosysteme.

Dazu kommen, gemäss der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG), auch weitere soziale Nachhaltigkeitsthemen wie Wohlstand und soziale Gerechtigkeit. Daher wird zusammenfassend oft von ESG gesprochen (Environment, Social & Governance). Neben Regulatoren sind es zunehmend auch Investoren und Aktionäre, die den Nachweis nachhaltigen Wirtschaftens fordern – etwa anhand von ESG-Scorings durch Ratingagenturen.

Kund:innen wollen nachhaltiges Banking

Doch nicht nur Regulatoren und andere Institutionen, sondern auch Kund:innen üben einen starken Sustainability-Druck auf Banken aus. Die Überzeugungen, Gewohnheiten und Präferenzen der Verbraucher:innen entwickeln sich auch verstärkt in diese Richtung. Sie erwarten dabei nicht nur, dass Unternehmen aus der Finanzbranche nachhaltige Produkte anbieten und ihren Betrieb entsprechend umstellen. Sie wollen heute auch selbst aktiv einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele leisten.

Das gilt ausdrücklich auch für die privaten Finanzgeschäfte der Verbraucher:innen, was auch die Consumer-Studie von Contovista aufzeigt. 52% der Befragten wünschen sich, dass die Bank ihnen dabei hilft, mehr für die Umwelt zu tun. Darüber hinaus werden von den Teilnehmern weitere hohe Anforderungen an nachhaltige Banken gestellt: Sie sollen faire Arbeitsbedingungen bieten (42%), nachhaltige Finanzprodukte vertreiben (39%) und selbst hohe Umwelt- und Sozialstandards einhalten (37%). Sustainable Banking hat vor diesem Hintergrund für Schweizer Banken allerhöchste Priorität.

3. Erfolgsmodell «Ökobank» – wie können Finanzinstitute nachziehen?

Das bewährte Modell von „Ökobanken“ setzt traditionelle Banken zunehmend unter Druck. Kooperationen mit FinTechs liefern schnelle Ergebnisse und ein glaubwürdiges Nachhaltigkeitsprofil.

Nachhaltiges Banking ist von höchster Dringlichkeit – und längst am Markt angekommen. Bei «Sustainable Banking» handelt es sich keineswegs um eine utopische Vision, sondern um ein erprobtes Geschäftsmodell, das die sogenannten «Ökobanken» schon seit Jahrzehnten mit Erfolg umsetzen.

Ein bewährtes Geschäftsmodell

Vorreiter wie die deutsche GLS Bank starteten schon in den 1970er Jahren, indem sie Kredite für gesellschaftlich nützliche Projekte vergaben. Zu den Merkmalen solcher Banken zählen beispielsweise die Beschränkung auf nachhaltige Anlagen oder die Unterstützung der Kund:innen bei einem nachhaltigeren Leben. Anfangs wurden solche Banken von der etablierten Konkurrenz wenig ernst genommen. Doch ihre realen Ergebnisse sind überzeugend: langfristig starkes Wachstum der Bilanzsummen, immer zahlreichere zufriedene Kunden, ein mehr als konkurrenzfähige Niveau der gebotenen Leistungen.

Inzwischen hat sich die Erkenntnis von der Dringlichkeit nachhaltigen Wirtschaftens in der Gesellschaft durchgesetzt. Daher kommen nun auch immer mehr neue Anbieter hinzu: Startups, Neobanken, Smartphone-Banken, wie etwa die Tomorrow Bank in Deutschland. In der Schweiz bietet die Alternative Bank Sustainable Banking an, ein entsprechendes Angebot plant auch die radicant Bank.

Traditionelle Institute unter Zugzwang

Für etablierte Häuser verschärfen die nachhaltigen Wettbewerber den Handlungsdruck in Sachen Nachhaltigkeit noch weiter. Traditionelle Banken müssen darauf reagieren und sich von den neuen Playern inspirieren lassen, was ihre Produktstrategie und den Marktauftritt angeht. Die Mehrheit der Institute hat das auch erkannt: In der «Sustainable Banking»-Studie geben 51% der befragten Banken an, sich bei der zukünftigen Entwicklung ihres Geschäftsmodells an den Ökobanken orientieren zu wollen.

Doch wie sollen sie dabei in der Praxis vorgehen? Für den Aufbau von Sustainable Banking sind einige Hürden zu überwinden.

Mit Kooperationen zum Erfolg

Um schnelle Ergebnisse zu erzielen, bietet sich die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern an, die eine entsprechende Expertise vorweisen können. Das Nachhaltigkeitsthema eignet sich generell gut für Outsourcing, wie die Initiative «Sustainable Switzerland» in einem Beitrag erklärt. Das gilt für Bereiche wie Datenerhebung und Analytics, Reporting oder Compliance.

Auch für die Finanzbranche stehen bereits bewährte Lösungen zur Verfügung, mit denen Banken zügig greifbare nachhaltige Angebote für die Kund:innen auf die Strasse bringen können. Besonders vielversprechend sind dabei datengetriebene Nachhaltigkeits-Anwendungen, die beispielsweise von FinTechs wie Contovista bereitgestellt werden. Sie können schnell und unkompliziert in das Angebot der Bank eingebunden werden, um das Sustainability-Profil zu verbessern.

4. Der CO₂-Fussabdruck Manager für nachhaltiges Banking in der Praxis

Das innovative Tool für Banken zur Berechnung des CO₂-Fussabdrucks aus Kontotransaktionen und der Umsetzung von nachhaltigen Massnahmen. Einfache Integration, benutzerfreundlich und effektiv.

Banken haben auf dem Weg zum nachhaltigen Banking eine ganze Reihe Handlungsfelder zu bearbeiten. Besonders effektiv ist ein Ansatz, bei dem ein Institut seine Kund:innen darin unterstützt, selbst etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Viele Verbraucher:innen wollen schliesslich nachhaltiger handeln, einkaufen, leben.

Mit dem Carbon Footprint Manager holen Banken sie genau dort ab, wo das am besten zu steuern ist: beim Privatkonto, mit dem Verbraucher:innen ihren Konsum im Alltag bezahlen.

Der CO₂-Manager ist ein optionales Modul für den Personal Finance Manager (PFM), Contovistas Schaltzentrale für personalisiertes data-driven Banking. Das Tool berechnet den CO₂-Fussabdruck und liefert Nutzer:innen Klima-Informationen zu sämtlichen Kontotransaktionen sowie zusätzliche Tipps und Insights. Damit stellt er für Banken, die nachhaltiger werden wollen, ein «Must have»-Feature für mehr Relevanz bei den Kund:innen dar.

Detaillierte Klima-Infos: Die transaktionsbasierte CO₂-Berechnung

Understand Icon

Understand

Persönlicher CO₂-Fussabdruck im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt

Coach Icons

Coach

Personalisierte Tipps mit Gamification um CO₂-Emissionen zu reduzieren

Enable

Nachhaltigkeitsziele umsetzen mit Budgets und Cross-Sell zu nachhaltigen Produkten der Bank

Aussagekräftige Basis: Hochwertige Schweizer Daten

Grundlage für die CO₂-Berechnungen sind Schweizer Klimadaten, die Contovistas Partner Deedster bereitstellt, ein führender skandinavischer Spezialist für Nachhaltigkeitsdaten. Für die individuellen Berechnungen werden dabei über 90 Datenquellen und Methoden genutzt. Bei den Ergebnissen handelt sich um Annäherungswerte, die ein gutes Fundament für eine effektive Einschätzung des eigenen Klimabeitrags darstellen.

Die Schweizer Datenbasis erlaubt es den Nutzer:innen auch zu erkennen, wo sie mit ihrem CO₂-Fussabdruck im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt stehen. Durch das User Interface werden solche Informationen, wenn relevant, mit ergänzenden positiven Feedback-Meldungen versehen. Dabei handelt es sich aber nur um eines von vielen Gamification-Elementen im CO₂-Manager.

Wie Deedster und Contovista zusammenarbeiten für mehr Nachhaltigkeit im Banking

Spielerisch zu mehr Nachhaltigkeit: Gamification & Education

Um die Kund:innen beim aktiven Klimaschutz zu unterstützen, gibt der CO₂-Manager ihnen jeden Monat sechs individuelle Tipps für wirkungsvolle, praktikable Massnahmen (Beispiel: Umstieg auf vegetarisches Abendessen). Die Tipps werden auf Grundlage der Transaktionsanalyse individuell passend ausgewählt und enthalten auch Informationen zur möglichen CO₂-Ersparnis.

Die Verwaltung der Tipps ist komfortabel und spielerisch: User:innen können sie als erledigt abhaken, mit einem Lesezeichen versehen (speichern) oder löschen. Monatlich werden bis zu zwölf neue Tipps angeboten. Bei Annahme eines Tipps wird als Feedback ein Success Screen ausgegeben, einschliesslich einer Information über den CO₂-Effekt.

Im personalisierten data-driven Banking verfolgt Contovista den Ansatz Understand. Coach. Enable – so auch beim Carbon Footprint Manager. Durch das Modul gewinnen Kund:innen ein Verständnis ihres CO₂-Fussabdrucks (Understand) und erhalten Tipps zur Reduktion (Coach). Darüber hinaus versetzt der CO₂-Manager sie aber auch in die Lage, im Rahmen des Online-Bankings bzw. des PFM ihre Nachhaltigkeitsziele konkret umzusetzen (Enable).

Drei verschiedene direkte Aktionen werden angeboten:

  • ein Budget anlegen, um Ausgaben und Emissionen besser kontrollieren zu können
  • einen Saving Space einrichten, um auf eine nachhaltige Anschaffung zu sparen
  • nachhaltig investieren per Link auf eine entsprechende externe Investment-Seite der Bank

Nachhaltigkeitskompetenz mit dem Carbon Footprint Manager

Der CO₂- Fussabdruck Manager von Contovista ermöglicht Bankkunden die Berechnung ihres CO₂-Fussabdrucks direkt aus ihren Kontotransaktionen, ohne separate App oder manuelle Dateneingabe.

Durch die Integration in das Onlinebanking mittels APIs ist die Umsetzung für Banken unkompliziert. Dies bietet den Banken die Möglichkeit, ihr Nachhaltigkeitsprofil zu schärfen, Kundenbindung zu erhöhen und sich als Vorreiter im Bereich nachhaltiges Banking zu positionieren.

Mehr zum Carbon Footprint Manager

5. Praktische Nachhaltigkeits-Tipps für Schweizer Banken

Nachhaltiges Banking sollte authentisch und transparent sein. Klare Ziele und die Einbindung von Kund:innen sind unverzichtbar. So setzen Banken es heute um.

Nachhaltiges Banking ist ethisch dringend geboten und geschäftlich äusserst sinnvoll – die Ökobanken machen es vor. Von ihnen können etablierte Institute auf Nachhaltigkeitskurs eine ganze Menge lernen. Meistens legen solche Anbieter strikte Nachhaltigkeitsziele und -regeln fest. Und ebenso häufig setzen sie auf eine Kommunikationsstrategie, die den Kund:innen die Ziele und Werte der Bank auch klar und verständlich vermittelt.

Dabei müssen Banken zunächst einmal darauf achten, dass auch die Kundenkommunikation selbst «nachhaltig» abläuft – im Sinne von Authentizität, Transparenz, Ehrlichkeit.

Das Messaging sollte persönlich gestaltet sein und sich nahe an den Werten der Bankkund:innen bewegen.

5 Massnahmen für ganzheitliche Nachhaltigkeit

1. Nachhaltigkeitsziele definieren

Banken sollten ihre Nachhaltigkeitsziele schriftlich festlegen und in ansprechenden visuellen Darstellungen für Kund:innen leicht verständlich machen. Dabei können sie sich an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen orientieren. Die GLS Bank hat beispielsweise zehn strategische und 50 operative Ziele, die in einem interaktiven Dashboard für Kund:innen aufbereitet sind.

Ein detaillierter Nachhaltigkeitsbericht, der Erfolge und Herausforderungen jedes Jahres aufzeigt und als Download angeboten wird, kann ebenfalls sinnvoll sein. Zusätzlich kann die organisatorische Kontrolle der Einhaltung nachhaltiger Kriterien, wie beispielsweise durch einen Umweltrat, in der Kommunikation betont werden.

2. Positiv- und Ausschlusskriterien formulieren

Was will die Bank mit ihrem Kredit- und Anlagegeschäft fördern, was will sie vermeiden? Dafür existieren Regulationen etwa zur Offenlegung, die natürlich äusserst wichtig sind, aber zugleich auch oft ziemlich kompliziert. Für Kund:innen kommt es vor allem darauf an, die Kriterien klar greifbar zu machen. Die Anlage- und Finanzierungsgrundsätze sollten in kompakter Form kommuniziert werden. Etwa zu positiven Themen wie erneuerbare Energien oder nachhaltige Wirtschaft, aber auch zu ausgeschlossenen Bereichen wie Atomkraft oder Rüstung.

3. Positiven Impact kommunizieren

Tue Gutes und rede darüber – dieses Prinzip gilt auch für Nachhaltigkeit. So erkennen Kund:innen die Erfolge der Aktivitäten der Bank, die auf ihren Einlagen und Investitionen beruhen. Die Tomorrow Bank präsentiert beispielsweise ausgewählte Impact Highlights wie «35.116.071 Liter sauberes Trinkwasser in Eritrea». Die Umweltbank stellt nachhaltige Projekte, die finanziert wurden, ausführlich auf ihrer Webseite vor. Auch die GLS Bank macht detaillierte Angaben wie 15’000 Einfamilienhäuser mit Photovoltaik ausgestattet, 98 t CO₂ vermieden durch erneuerbare Energien, 41’445 qm zusätzliche Raumfläche für Bildungseinrichtungen.

Eine konkrete Aufstellung von Zahlen und Fakten gibt einen schnellen Überblick über die Wirkung von Sustainable Banking.

4. Kund:innen mit Aktionen einbinden

Banken sollten ihre Kund:innen dabei unterstützen, selbst etwas für die Umwelt zu unternehmen. Eine gute, niedrigschwellige Option hierfür stellen Aktionen dar, die auf der Kartennutzung basieren. Die Schweizer neon Bank pflanzt bei Nutzung der Karte des neon green Kontos für jeweils 100 CHF einen Baum – ein kleiner Beitrag zur Verringerung von CO₂ in der Atmosphäre. 5 Bäume pro Monat steuert die Bank zusätzlich bei. Die Tomorrow Bank hat sogar ein eigenes System dafür aufgebaut: die «Schubkarren», also Öko-Einheiten für nachhaltige Zwecke. Mit jeder Kartenzahlung werden Schubkarren ausgeschüttet, 5 Euro entsprechen einer Schubkarre.

5. Nachhaltigkeit bis ins Detail gestalten

Auch vermeintliche Kleinigkeiten tragen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bei. Zum Beispiel, was das Bezahlen mit «Plastikgeld» angeht – während gleichzeitig Plastikmüll in den Ozeanen enorme Probleme verursacht. Die neon Bank bietet deshalb ihren neon green-Kund:innen eine Mastercard aus Kirschbaumholz, ING zog kürzlich mit Karten nach, die aus Plastikmüll aus dem Ozean produziert werden. Traditionelle Banken mit Niederlassungen haben auch bei der Gestaltung ihrer Filialen viele Möglichkeiten, durch nachhaltige Materialien den eigenen Umwelt-Anspruch umzusetzen.

6. Nachhaltiges Banking mit Contovista:

Mit dem CO₂-Fussabdruck Manager bietet Contovista Schweizer Banken eine massgeschneiderte Lösung für nachhaltiges Banking, Kundenbindung und Klimaschutz.

Unterwegs zu Sustainable Banking

Mit dem CO₂-Fussabdruck Manager von Contovista können Schweizer Banken einen grossen Schritt in diese Richtung machen. Dieses Tool folgt konsequent unserem Ansatz Understand .Coach. Enable. Das heisst: Wir unterstützen Institute dabei, ihre Kund:innen zu unterstützen. Als Spezialisten für data-driven Banking haben wir viel Erfahrung im Analysieren und Anreichern von Transaktionsdaten. Dadurch liefern wir die Grundlage für Nachhaltigkeits-Insights und nachhaltige Aktionen im Privatkonto.

Dabei greifen wir unsererseits auf externe Expertise zurück – nämlich auf die CO₂-Lösung der Nachhaltigkeits-Profis von Deedster. Den Hintergrund unserer Kooperation schildert Deedster in einer Case Study. Kurz zusammengefasst: Mit unserem datengetriebenen Personal Finance Manager (PFM) wurden wir zum Schweizer Marktführer im data-driven Banking. Dieses Produkt wollten wir um zusätzliche Funktionen erweitern, die noch mehr dem Anspruch Understand. Coach. Enable. gerecht werden. Bei unserem Angebot für kleine und mittlere Firmen, dem Business Finance Manager (BFM), hatten wir mit solchen Funktionen schon grosse Erfolge realisiert – etwa durch avancierte Liquiditätsanalysen und -prognosen. Im Retail-Bereich haben wir nun mit dem  CO₂ Fussabdruck-Manager nachgezogen.

Damit positionieren Banken sich zunächst einmal zum Thema Klimaschutz. Darüber hinaus hilft der  CO₂ Manager ihnen aber dabei, das Customer Engagement zu steigern und die Kundenbindung zu stärken. Durch solche Angebote untermauern sie ihren Anspruch als Hausbank, den Kund:innen als verlässliche Partnerin im Finanz-Alltag zur Seite zu stehen.

Dafür sind die Banken auch ideal positioniert, denn erstens verfügen sie über die notwendigen (Konto-)Daten. Und zweitens bringen ihnen die Kund:innen auch das nötige Vertrauen entgegen, mit diesen Daten verantwortungsvoll umzugehen. Denn nach wie vor geniesst die Hausbank bei den Verbraucher:innen das Ansehen einer soliden, verlässlichen Institution.

Laut einer Umfrage der Bankiervereinigung haben 90 % der Schweizer:innen eine positive oder sehr positive Meinung über ihre Hauptbank.

Diesen Trumpf gilt es nun auszuspielen, damit sich etablierte Häuser gegen die neuen Wettbewerber behaupten können. Der Carbon Footprint Manager von Contovista kann dafür einen wichtigen Baustein darstellen – weitere Infos und eine persönliche Beratung liefert unser Sales Team.

Expert:innen kontaktieren