Der Begriff „künstliche Intelligenz“ umfasst ein grosses Spektrum. Was versteht Ihr als Experten bei Contovista darunter, was sind die Vorteile?
Ilario: Bei Contovista verstehen wir unter AI die Fähigkeit von Maschinen und Software, Aufgaben zu erledigen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören unter anderem das Lernen aus Daten, die Mustererkennung, das Verstehen natürlicher Sprache und die Entscheidungsfindung. Wir nutzen AI beispielsweise konkret, um auf Basis der Transaktionsdaten Händler und Kategorien präzise zu identifizieren. Dann verwandeln wir diese Daten dank AI in aussagekräftige, datengetriebene Einblicke für Endkund:innen, die dadurch eine bessere Übersicht und Kontrolle über ihre Finanzen erhalten. Banken stehen mit unseren aktuell fünf AI-basierten Client-Analytics-Modulen rund 15 Analytics-Features zur Verfügung.
Martin: Im AI-Kontext sollte man auch auf den Begriff „maschinelles Lernen“ (ML) eingehen, eine Unterform von AI, die schon lange genutzt wird. Während ML sich bei der Mustererkennung in Datensätzen bewährt hat, liefern Ansätze wie Generative Artificial Intelligence (GenAI) darüber hinaus Kontext-sensitive Ergebnisse auch in Bereichen, auf die sie nicht eigens trainiert wurden. Ausserdem muss noch die sogenannte “allgemeine künstliche Intelligenz” unterschieden werden, General AI (GAI), die heute allerdings noch Zukunftsmusik ist.
ML-Ansätze leiden manchmal unter Problemen wie dem Generalization Gap, bei dem ein Modell an einer Verallgemeinerung scheitert. Weitere typische Schwächen sind Overfitting (Überanpassung an Trainingsdaten), Bias (Vorurteile in den Trainingsdaten) und Probleme bei der Datenqualität. ML hat beeindruckende Fortschritte gemacht und viele praktische Anwendungen ermöglicht, doch mit einem innovativen AI-Einsatz sind noch einmal ganz andere Ergebnisse möglich, was Kontextualisierung und Flexibilität angeht.